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Heuernte

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Der in Wörschachwald geborene und aufgewachsene Liezener Stefan Berger, Jahrgang 1935, erinnert sich dieses Mal an die schwere Arbeit der Heuernte in seiner Kindheit zurück.

Heuernte foto: Copula – stock.adobe.com

Als „Keuschlerbua“, erzählt der heute 86-Jährige, habe er alle Arbeitsschritte der Heuernte erlebt – vom Mähen über das Anstreuen, Wenden und Zusammenrechen bis hin zum Einbringen. Gemäht worden sei „natürlich mit der Sense“. Gerne erinnert sich Berger an die Jodler, die am frühen Morgen – „von der Sonnseite, nämlich vom Hechl herüber“ – zu hören waren. „Der Knecht, der Bauer selbst und die Töchter haben vor der ersten Mahd immer einen Jodler erklingen lassen. Eine schöne Sache, trotz der bevorstehenden schweren Arbeit.“

Keuschler wie seine Familie hätten zwar natürlich weniger Heu geerntet als die Bauern, so Berger, leichter sei die Arbeit deswegen aber keineswegs gewesen, ganz im Gegenteil, oft sei sie sogar schwerer gewesen. Das Einbringen des Futters mit einer Blache, habe es bei den Bauern der Umgebung beispielsweise nur selten gegeben. „Die hatten Ochsen oder ein Pferd, die das Heu auch von den steilsten Hängen, die oft weit unter dem Gehöft gelegen sind, heraufgezogen haben.“

„Wir hatten keinen Ochsen, also wurde ein großes Leinentuch, so zwei mal zwei Meter und an jeder Ecke ein dünnes Seil, ausgelegt. Darauf wurde das Heu mit einer Gabel gelegt – so ein Haufen, der ca. 50 Kilogramm gewogen hat. Dann wurde das ganze kreuzweise zusammengezogen und verschnürt und zu zweit auf den Kopf, meist eines Mannes, hinaufgehoben und mit dieser Last musste es der Träger hinauf zur Tenne, Schritt für Schritt, transportieren. Eine Schwerstarbeit!“

 

 

Von sagenhaften Erzählungen über historische Begebenheiten bis hin zu Zeitzeugenberichten aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs und den oft schwierigen Folgejahren reicht das Spektrum der Beiträge, die wir in dieser Kolumne veröffentlichen. Tauchen Sie ein in vergangene Zeiten ...

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