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Wissenschaftler fordern Temporeduktion

Auf Basis guter wissenschaftlicher Gründe haben sich die Leiter führender Forschungsgruppen aus dem Bereich Verkehrswesen zusammengeschlossen und schlagen vor, die gesetzliche Höchstgeschwindigkeit zu senken.

Wissenschaftler fordern Temporeduktion Bild: hansel – stock.adobe.com

Die Leiter der Verkehrsinstitute der TU Wien, der BOKU und der Universität Innsbruck fordern eine Temporeduktion auf Österreichs Straßen, konkret eine Beschränkung auf 100 km/h auf Autobahnen, 80 km/h auf Freilandstraßen und 30 km/h im Ortsgebiet. Dieses Konzept wäre nicht nur eine wirksame Klimasofortmaßnahme, sondern hätte auch weitere Vorteile, so die Wissenschaftler.

Zusätzlich zu den Klimaeffekten gebe es auch noch eine ganze Reihe weiterer Vorteile, so die Universitätsprofessoren Günther Emberger und Martin Berger von der TU Wien, Astrid Gühnemann von der BOKU und Markus Mailer von der Universität Innsbruck. Eine geringere Geschwindigkeit bedeute auch weniger Lärm, weniger Feinstaub durch Reifen- und Bremsabrieb sowie weniger Stickoxide.

Auch für die Unfallstatistik würde eine Temporeduktion eine Verbesserung bringen, so die Leiter führender Lehrstühle im Verkehrswesen in Österreich. Nicht nur die Anzahl, sondern auch die Schwere von Unfällen würde dadurch sinken. Ein weiterer, in Zeiten knapper Kassen nicht unwesentlicher Aspekt: Egal ob Verbrenner oder E-Auto, mit der Geschwindigkeit sinkt auch der Energiebedarf. Durch ein paar km/h weniger lässt sich also auch Geld sparen.

Professoren vorbildlich

Die Wissenschaftler predigen übrigens keinesfalls Wasser und trinken selbst Wein, sondern gehen mit gutem Beispiel voran. „Ich halte mich selbst beim Autofahren an die Tempolimits 30/80/100“, erklärt etwa TU-Wien-Professor Emberger. „Natürlich ist es am Anfang eine Umstellung, aber insgesamt ist man viel stressfreier unterwegs und verliert in der Praxis weniger Zeit als man glauben würde.“

LBN-WOHIN
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