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Arbeitskräftemangel: Mehr als die Hälfte der Betriebe betroffen

Laut aktuellem Austrian Business Check des KSV1870 leidet die Mehrheit der heimischen Betriebe unter akutem Personalmangel. Und dieser wirkt sich sowohl auf die betroffenen Unternehmen als auch auf deren bestehende Belegschaften negativ aus.

Arbeitskräftemangel: Mehr als die Hälfte  der Betriebe betroffen Grafik: Coloures-Pic bzw. Shawn Hempel – stock.adobe.com

Der Arbeitskräftemangel ist allgegenwärtig. Während die generelle Geschäftslage von 54 Prozent der Firmen als „sehr gut“ oder „gut“ beschrieben wird, spitzt sich die Lage am Arbeitsmarkt weiter zu. 58 Prozent der österreichischen Betriebe sind derzeit von einem akuten Personalmangel betroffen, knapp die Hälfte davon, genau gesagt 26 Prozent, laut eigener Einschätzung sogar sehr.

„Der Mangel an Arbeitskräften ist eines der zentralen Themen der Gegenwart. Hier braucht es schleunigst einen Schulterschluss zwischen politischen Entscheidungsträgern und der Wirtschaft. Bloße Lippenbekenntnisse werden nicht ausreichen, um das Problem in den Griff zu bekommen“, erklärt Ricardo-José Vybiral, der Geschäftsführer der KSV1870 Holding AG, der auch noch anmerkt, dass dies „ein Thema für die nächsten zehn Jahre“ sei.

Industrie besonders betroffen

Besonders dramatisch gestaltet sich die Lage in der Industrie, wo sieben von zehn Betrieben über Mitarbeitermangel klagen, auf Branchenebene ist es mit 76 Prozent v. a. die Bauwirtschaft. Schaut man in die Bundesländer, sind speziell Kärnten und Oberösterreich betroffen, wo 73 bzw. 67 Prozent der Unternehmen mit fehlendem Personal zu kämpfen haben. In Vorarlberg hingegen trifft das nur auf jedes fünfte Unternehmen zu.

Auswirkungen des Personalmangels

Die Folgen des Arbeitskräftemangels in den heimischen Betrieben? Unternehmen müssen neue Aufträge aufgrund von zu wenig Personal häufig ablehnen und die bestehenden Mitarbeiter der Unternehmen sind mit hohen Zusatzbelastungen konfrontiert. Dass 20 Prozent der Betriebe planen, ihren Personalstand zu erhöhen, ist angesichts dieser Folgen wenig überraschend.

Wie die Erhöhung des Personalstands gelingen kann? Beispielsweise indem man wieder mehr Menschen aus der Teilzeit- in die Vollbeschäftigung bringt. In den letzten beiden Jahren, so Vybiral, habe sich laut Umfrage der Anteil an Teilzeitarbeitskräften bei 28 Prozent der Unternehmen erhöht. „Es ist daher notwendig, die Vollzeitarbeit deutlich attraktiver zu gestalten“, fordert der KSV1870-Geschäftsführer.

LBN-WOHIN
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