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Hirt:in kann man lernen

An der HBLFA Raumberg-Gumpenstein hat ein neuer Zertifikatslehrgang für Schaf- und Ziegenhirtinnen und -hirten erfolgreich gestartet.

Die erfolgreichen Teilnehmenden des Lehrgangs.Die erfolgreichen Teilnehmenden des Lehrgangs. Extensive Beweidung alpiner Flächen ist Teil unserer Kultur und wichtig für die Lebensmittelproduktion in Bergregionen. Die Almwirtschaft erfüllt vielseitige ökonomische, ökologische und soziokulturelle Funktionen: sie generiert zusätzliches Einkommen, fördert Biodiversität, schützt Landschaften, schafft Arbeitsplätze und erbringt weitere wichtige Leistungen für das Ökosystem. Auch Schafe und Ziegen leisten einen wichtigen Beitrag, vor allem auf Standorten, die für Rinder schwer zugänglich sind. Allerdings steht die Almwirtschaft vor Herausforderungen wie Klimawandel, Rückkehr großer Beutegreifer oder zunehmende Verbuschung, die sich negativ auf die Almwirtschaft und ihre Funktionen auswirken.

Dr.in Elisabeth Stöger unterrichtet Tiergesundheit.Dr.in Elisabeth Stöger unterrichtet Tiergesundheit.Eine mögliche Antwort auf die Herausforderungen in der Alpung von Kleinwiederkäuern ist die gelenkte Weideführung. Im Gegensatz zum freien Weidegang, wo Tiere sich den ganzen Sommer über frei über die gesamte Almfläche bewegen können, wird die Herde bei der gelenkten Weideführung durch aktive Behirtung gezielt geführt. Diese Form der Behirtung hat viele Vorteile für Tier, Weide und Biodiversität. Sie wird in Zukunft mehr an Bedeutung gewinnen und erfordert qualifiziertes Personal. Führen Hirtinnen und Hirten ihre Herden in einer gelenkten Weideführung, sind ihre Aufgaben sehr vielseitig: genaue Tierbeobachtung, das Steuern der Herde in Zusammenarbeit mit Hütehunden, Tiergesundheit, Einschätzung von Geländegegebenheiten und Gefahren, Zaunbau, Herdenschutz, Weidemanagement, u.v.m.

Der neue Lehrgang ist in sechs Modulen zu je zwei Tagen aufgebaut und vermittelt Wissen in Theorie und Praxis. Da gerade das Erfahrungswissen sehr wertvoll ist, werden viele Praktikerinnen und Praktiker sowie Kleinviehhirtinnen bzw. -hirten als Vortragende eingesetzt. So werden die Teilnehmenden bestmöglich auf die Arbeit auf der Kleinviehalmen vorbereitet. Der erste Durchgang wurde bereits erfolgreich abgeschlossen, ein weiterer startet im Februar 2026. ◻

Text: DIin Maria Naynar, HBLFA Raumberg-Gumpenstein
Fotos: HBLFA Raumberg-Gumpenstein

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