
Raritäten aus dem Stadtarchiv
Das Archiv der Stadt Liezen versammelt zahlreiche Zeitdokumente, die einen interessanten Einblick in die Geschichte der Bezirkshauptstadt geben. In Zusammenarbeit mit dem Stadtchronisten Karl Hödl, dem die Archivierung dieser Schätze obliegt, präsentieren die Liezener Bezirksnachrichten ausgesuchte Raritäten aus der Sammlung.
„Weihnachtsmärchen eines deutschnationalen Dichters“
Kinder der Volksschule Liezen führten 1927 das Weihnachtsmärchen „Verloren und wiedergefunden“ von Ottokar Kernstock auf. Nach dem Tod des Dichters und Priesters ein Jahr später wurden vielerorts Plätze und Straßen nach ihm benannt. Aufgrund Kernstocks deutschnationaler Gesinnung – 1923 verfasste er beispielsweise das „Hakenkreuzlied“ für die Fürstenfelder Ortsgruppe der rassistischen Deutschen Nationalsozialistischen Arbeiterpartei (DNSAP) – wurden die Benennungen nach dem Zweiten Weltkrieg teilweise zurückgenommen. Nicht so in Liezen, wo es als Verbindung zwischen der nördlichen und südlichen Straße des Dr.-Karl-Renner-Ringes nach wie vor eine Kernstockgasse gibt.
„Krippenspiel in Liezen“
Aus den 1960er-Jahren stammt obiges Foto, das Liezener Kinder bei einem Krippenspiel zeigt. Krippenspiele, die dramaturgische Umsetzung der Weihnachtsgeschichte, sind übrigens eine Weiterentwicklung des traditionellen Weihnachtsspiels, das man bereits im Mittelalter kannte.
Fotos: Stadtarchiv
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